Die gemeinsame Grenze, so kann sich der Leser in den zwölf Kapiteln des Handbuchs vergewissern, ist heute mehr denn je eine Verbindungslinie. Besonders seit Ende des letzten Weltkriegs hat sie für Rheinland-Pfalz die Tür weit offen gehalten für das heutige Frankreich in Rheinland-Pfalz, nicht zuletzt in den im Buch erwähnten 300 Städtepartnerschaften, den Jumelages.
Die Spuren werden dokumentiert, zurück gehend bis zu Karl dem Großen, mit französischem Namen Charlemagne, als deutsches und französisches Gebiet noch unter einem Dach waren in einem damals einigen Reichsgebiet. Nach historisch-dramatischen Zeiten bis nach dem zweiten Weltkrieg ist es eine Freude, in diesem reich bebilderten Handbuch, auf 220 Seiten Berichte, Informationen, Dokumentationen nachschlagen zu können, wo in Rheinland-Pfalz, in seinen Regionen und Städten die Freundschaft mit Frankreich gelebt wird.
Der neue informationsstarke Band 7 der Reihe REGIO, in dem der Leser wieder deutlich von Erfahrung und Knowhow des Verlags „Cross-Culture-Publishing“ profitieren kann, erscheint genau zum 75. Jahr des Bestehens des Bundeslandes Rheinland-Pfalz, nach seiner Gründung am 30. August 1946. In ihrem Vorwort dankt die Verlegerin und Herausgeberin des Bandes, Dr. Susanne Müller, ausdrücklich dem Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Mainz, Michael Ebling, für die Grußworte, in denen er Mainz als die „vielleicht ‚französischste‘ Stadt Deutschlands apostrophiert. Warum, das erfährt der Leser auf den Seiten 39 bis 74.
Das dichte Netz deutsch-französischer, über Wirtschaft, Handel und Kultur die Freundschaft stärkenden Verbindungen dokumentiert der Band in relevanten und aktuellen Adressen und Informationen. Sie schließen ein: französische Vertretungen, (General-)Konsulate, deutsch-französische Gesellschaften, Listen zu Städtepartnerschaften in Rheinland-Pfalz, bilinguale Kindergärten und Grundschulen oder Gymnasien und Universitäten mit einem Schwerpunktgebiet Französisch, bis hin zu ausführlichen Informationen über den PAMINA Business Club – ein Club mit rund 50 Wirtschaftsfördergesellschaften, Gemeinden und Kammern in Südpfalz, Oberrhein und Nord-Elsaß.
Das Informative verbunden mit Unterhaltendem, mit Beschreibungen und Geschichten, dies findet sich in den Berichten über einzelne Städtepartnerschaften. „An Stelle vieler weiterer Städte“, wie die Herausgeberin anmerkt, enthält der Band die elf größten rheinland-pfälzischen Städte. Es sind inzwischen traditionsreiche Städtepartnerschaften, alle in den 1960er und 1970er Jahren gegründet. Faktenreich wird für den Leser dokumentiert, wie beeindruckend vielfältig Handel, Wirtschaft und Kultur durch Verbindungen mit Frankreich bereichert werden. Historie, Politik, Kulturleben von Musik bis Museen, von Chanson bis Chöre, von den Instituts français bis zu den Boule-Clubs und freilich die für viele Deutsche so beliebte französische Gastronomie.
So kurz die Titel, so inhaltsreich ihr Inhalt, wenn es in den Kapiteln 2-12 jeweils heißt: Frankreich in Mainz, in Trier, in Ludwigshafen am Rhein, in Landau, in Speyer, in Freinsheim, in Neustadt an der Weinstraße, in Kaiserslautern, in Koblenz, in Worms und in Saarburg.
„Frankreich in Rheinland-Pfalz, gestern und heute“ ist jedenfalls als kompaktes Handbuch eine Fundgrube und Quelle aktueller Informationen für Leser und Nutzer mit dem Wunsch, Verbindungen zu Frankreich in Rheinland-Pfalz zu aktualisieren, zu erweitern oder neu kennenzulernen.
Gunnar Schano